Testbericht Rocks-Off Rude Boy

Verpackung und Design

Die Verpackung des Rude Boys besteht aus der sehr soliden Pappbox mit einem Sichtfenster und einer Plastikschale in der das Spielzeug liegt und auch später wieder gut aufbewahrt werden kann. Auf Grund der gebogenen Form ließe er sich wohl nicht viel Platzsparender anderweitig unterbringen. Anbei liegt eine Heftchen mit allerlei Werbung für andere Rocks-Off Produkte, gefolgt von allgemeinen Sicherheits- und Reinigungs- sowie Pflegehinweisen. Zu den Tipps habe ich nichts hinzuzufügen, aber es ist immer gut sie sich nochmals zu vergegenwärtigen. Leider gibt es keine expliziten Hinweise zum eigenen Toy.
Der Rude Boy ist etwas kleiner als ich ihn erwartet habe, was hier nicht negativ gewertet werden soll. Er ist mein erstes Analspielzeug und obgleich ich schon vorher Erfahrungen mit analer Stimulation gesammelt habe, denke ich dass die Größe für mich genau richtig ist. Das Toy besteht aus zwei Teilen. Dem Silikonaufsatz und dem Vibrator. Rocks-Off nutzt verschiedene „Bullets“ um ihre Spielzeuge anzutreiben. Bei der Spielzeugform kommen wirklich keine Gedanken an einen Penis oder eine sonstige phallische Form auf, hier wurde an den modernen nicht homo- / bisexuellen Mann gedacht. Würde man den Rude Boy ohne einen Kontext betrachten könnte er genau so gut ein Abschlepphaken oder der gleichen sein. Mein Exemplar ist klassisch in Schwarz gehalten, funktioniert meiner Meinung nach gut mit dem silbernen Teil des Vibrators und sieht einfach überzeugend aus.

Ein Garantiezertifikat liegt nicht bei. Hierfür muss man das Produktonline bei Rocks-Off registrieren und hierbei noch Angaben für die Marketingabteilung machen. Anschließend erhält man ab dem Kaufdatum eine Dreimonatige Garantie auf fehlerhafte Verarbeitung oder Materialmängel. Die Garantie schützt nur Gebrauchsteile und keine kosmetischen Mängel oder Abnutzungserscheinungen. Meiner Meinung nach wird hier etwas zu viel vom Kunden erwartet und zu wenig angeboten.

rude boy testbericht 4

rude boy testbericht 5

rude boy testbericht 2

rude boy testbericht 3

Hardware
Laut Verpackung handelt es sich um „weiches, flexibles und körpergerechtes“ Silikon. Flexibilität und Weichheit kann ich bestätigen und körperliche Beschwerden sind ebenfalls ausgeblieben. Ich denke, hier handelt es sich um eine „Standard“-Zusammensetzung für hochqualitative Sexspielzeuge. Die Verarbeitung erinnert mich hier an den Dolphin II von Fun Factory meiner Freundin. Also wirklich nichts dran auszusetzen, hier bewegt man sich in einem sehr guten Feld. Der Rude Boy besitzt keine Schwünge oder eine anderweitig intensivierende Oberfläche, was den Analpart angeht. Der Perineum(Damm)teil hingegen besitzt eine Reihe von abgerundeten Noppen für erhöhte Stimulation.
Der Vibrator ist erstaunlich klein und gehört auch zu den kleinsten aus dem Sortiment. Angetrieben von einer 1,5 Volt Fotobatterie entstehen überraschend starke Vibrationen, welche sich gut auf den Silikonaufsatz übertragen. Ich hatte Probleme, die Batterie das erste Mal aus dem Inneren herauszubekommen. Hier warne ich vor hartem Aufschlagen auf harten Untergrund. Lieber etwas länger sitzen, als zu riskieren, dass die Elektrik einen Schaden davon trägt. Danach war das Batterie ein und ausbauen kein Problem mehr. Geschützt durch einen Gummiring und Knopf kann kein Wasser in das Innere eindringen. Ich habe den Rude Boy selbst in der Dusche benutzt und er vibriert immer noch. Hier halte ich es für ratsam, den Deckel bei der Lagerung nicht fest aufzuschrauben, um den Gummiring zu schonen und natürlich die Batterie herauszunehmen.

Benutzung
Je nach Erfahrung muss man sich hier mehr oder weniger Zeit lassen, bis es richtig klappt und man das Gefühl genießen kann. Mit dem Gleitmittel natürlich nicht sparen und vielleicht noch ~ 30 Min vor der Benutzung bei Bedarf die Toilette benutzen, wer weiß wie lange man spielen möchte. Beim ersten Mal musste ich mich erst an das Gefühl gewöhnen und mit Winkeln und Druck experimentieren und letztendlich hatte ich einen Samenerguss ohne Orgasmus. Die Prostatastimulation funktioniert also schon mal. Der versprochenen freihändigen Benutzbarkeit jedoch muss ich widersprechen. Ohne die Beine stark zu verschränken, rutscht das Spielzeug langsam, aber sicher raus und der Druck auf den Damm geht auch verloren. Also freihändig nur im Sitzen. Bei der nächsten Runde lief alles viel besser (nicht, dass die vorherige besonders schlecht war). Also wieder einmal: Zeit nehmen und nicht aufgeben, es wäre doch echt eine Verschwendung, die ganzen Nervenenden so zu vernachlässigen. Die Dammstimulation war mir vorher nie wirklich bewusst geworden und hier leistet das Spielzeug wirklich, was es verspricht und beschert tolle Gefühle. Bei der Benutzung kam es manchmal vor, dass die Vibrationen kurzzeitig aussetzten. Hier muss darauf geachtet werden, dass der Deckel des Vibrators wirklich fest aufgeschraubt ist.

Meine Freundin war schließlich auch neugierig und wollte, dass ich den schlimmen Jungen mal auf sie loslasse. Die gekrümmte Form drückt auf die Scheidenrückseite und schafft es so indirekt durch Druck und Vibration zu stimulieren. Nur die Noppen empfand sie als unangenehm, denn der Bereich, der eigentlich für den männlichen Damm konzipiert ist, drückt jetzt gegen Schamlippen und Scheideneingang. Wäre das Spielzeug flexibler in diesem Bereich, würden Frauen wohl fast genau so glücklich mit dem Rude Boy.

Und Fertig
Die Reinigung des Rude Boys erweist sich erst als schwer und dann als kinderleicht. Um sicher zu gehen, dass wirklich kein Wasser in das Innere des Vibrators kommt, muss man ihn aus dem Silikon ziehen. Leider ist beim Reinschieben ein Unterdruck entstanden und man muss wirklich viel Kraft aufwenden, um die beiden Teile zu trennen. Erschwert wird dies durch Gleitmittel und die ohnehin wohl zittrigen Arme. Hat man die Baugruppen erst mal getrennt geht es dafür um so unkomplizierter. Den Silikonteil einfach komplett unter Wasser und mit milder Seife reinigen und den Vibrator aufschrauben und die Batterie herausnehmen, um die Lebensdauer zu erhöhen.

Fazit
Der Rude Boy ist wirklich ein tolles kleines Spielzeug, welches ich wärmstens jedem empfehlen kann, der keine Angst davor hat, jeden Bereich seiner Sexualität zu erkunden und bereit ist, dafür Zeit und Hingabe aufzubringen. Aufgrund der hochwertigen Verarbeitung und der Leistungsfähigkeit scheint der Kaufpreis wirklich angemessen, verglichen mit anderen Produkten. Er ist nicht ganz perfekt und hier und da hätte man gerne eine Kleinigkeit anders, aber dies trübt das Gesamtbild wirklich nur geringfügig.